Rückblick Teil 3: Saisonendspurt 17/18

Wir möchten euch mitnehmen in eine Zeit, die uns als TV sehr geprägt hat und in der wir erstmals seit Jahren an der Bezirksliga geschnuppert haben.
Soviel sei gesagt: Zum großen Coup hat es in der Saison 2017/2018 noch nicht gereicht, dennoch blicken wir gerne auf den Saisonendspurt aus dieser Zeit zurück.

💛Rückblick Teil 3🖤

 

Die erste Hürde hat der TV Hilpoltstein mit Wendelstein schon genommen – beim 4:0 im ersten Relegationsspiel wurde deutlich, dass es keine große war. Nun wartet am Samstag, 16 Uhr, der TSV Burgfarrnbach, mit einem Sieg wäre das ersehnte Ziel, die Bezirksliga, erreicht. Doch Burgfarrnbach hat zuletzt gezeigt, dass sie trotz Personalproblemen nicht unterzukriegen sind.

Als am Mittwoch Schiedsrichter Michael Emmert (TSV Flachslanden) um exakt 20:19 Uhr das Relegationsspiel zwischen dem FC Wendelstein und dem TV Hilpoltstein abgepfiffen hatte, versammelten sich Menschen, die die Hände in die Höhe reckten, um einen Mann, der die Hand auf Hüfthöhe zur Faust geballt hatte. Büchenbacher, Rother und Schwabacher klopften ihm auf die Schulter, und natürlich die Anhänger des TV Hilpoltstein, die ihren Trainer Jürgen Wellert, so heißt der Mann, feierten. Doch Wellert blieb selbst unmittelbar nach dem großartigen Sieg eher zurückhaltend, er kennt das Geschäft als Trainer seitdem er 18 Jahre alt ist, hat also mehr als ein halbes Jahrhundert Erfahrung gesammelt. Er weiß, wer die wahren Helden sind. „Ich bin die falsche Adresse“, sagte er im Gespräch mit den Gratulanten. „Die Mannschaft hat das bewerkstelligt, es sind die Jungs, die auf dem Platz waren, ich bin nur ein kleiner Teil davon, ich habe sie nur darauf eingestellt, wie sie sich verhalten müssen, und das ist ihnen hervorragend gelungen. Ich bin sogar verwundert!“ sagte Wellert. 850 Zuschauer, einschließlich der Zaungäste, verfolgten das Spektakel und hinterließen einen sprachlosen Andreas Speer, der sich als Wellerts Pendant viel mehr erhofft hatte. Dabei hatte auch der Coach der Hilpoltsteiner zu Beginn der Partie seine Probleme, denn nach wenigen Minuten krümmte sich Julian Schmidpeter auf dem Rasen – Kreuzbandriss. Nach Maximilian Schuster, Vigan Asani und Steffen Lieberwirth der vierte in kurzer Zeit, der die Hilpoltsteiner heimsucht. „Das ist natürlich auch für den Trainer äußerst bitter, aber meine Mannschaft hat das nicht nur weggesteckt. Im Gegenteil: Mir haben Fachleute bestätigt, dass wir eine Demonstration gezeigt haben, eine Klasse besser, als man es auf Kreisliganiveau gewohnt ist.“ Noch nach dem anschließenden gemeinsamen Abendessen erhielt Wellert SMS-Nachrichten, am Donnerstag wurde noch einmal als Vorbereitung auf das Spiel gegen den TSV Burgfarrnbach trainiert, das beim SC 04 Schwabach, stattfindet. Wellert selbst befasste sich intensiv mit dem Team aus dem Fürther Stadtteil, in dem 8000 Einwohner leben. Seit 2017/18 coacht Uwe Neunsinger den Gegner, den Tabellenzweiten der Kreisliga 2 im Kreis Nürnberg/Frankenhöhe. Neunsinger ist ein Altbekannter Wellerts, der ihm vor knapp zwei Jahrzehnten mit dem Sportclub Schwabach als Relegant gegenüberstand und gewann – Wellert betreute damals die SpVgg Roth. „Als problematisch sehe ich deren Abwehr an, in denen Hünen agieren“, so Wellerts Urteil. In der Tat stehen mit Kapitän Yannick Loos (28), der 14 Treffer in dieser Saison erzielte, Dominik Wellhöfer uund Oliver Brauner (beide 27 Jahre alt) eisenharte Verteidiger vor Torwart Daniel Bräutigam (30), Landesligaerfahrung kommt hinzu. 30 Gegentreffer sind in der Liga mit Abstand Spitze. Neunsinger hat nach zehn Monaten das Team, das mehrere Jahre in der Bezirksliga verweilte, auf Rang zwei geführt und seinen Vertrag während der Winterpause verlängert. Dies ändert am Optimismus in Hilpoltstein nichts. „Ich bin insgesamt zuversichtlich, weil man förmlich spürt, wie die Jungs brennen, unter Strom stehen“, sagt Wellert. „Wichtig ist, wie viel wir am Schluss noch im Tank haben, um uns einen Wunsch erfüllen zu können. Ich will den Aufstieg!“ Bei Burgfarrnbach hat sich die sowieso schon angespannte Personalsituation nun noch weiter verschärft. „Wir waren gegen Wolframs-Eschenbach gezwungen, Spieler einzuwechseln, die in den letzten Wochen kaum trainiert, geschweige denn gespielt haben“, sagte Burgfarrnbachs Coach Neunsinger. Sowohl Torschütze Schmidt als auch Christian Gerein werden in Schwabach definitiv nicht auflaufen können. Neunsinger ist gezwungen, sein Team erneut umzustellen. Nicht nur deshalb sind die Rollen im Kräftemessen mit dem TV Hilpoltstein klar verteilt. „Wir sind der Außenseiter, aber wir werden uns nach Kräften wehren“, meint der TSV-Trainer. Die Hilpoltsteiner beschreibt der bestens informierte Übungsleiter als „eine junge, hungrige Mannschaft, die vor allem in der Offensive sehr stark besetzt ist“. Für die Männer aus dem Landkreis Fürth geht es am Samstag auch um eine Art sportliche Trauma-Bewältigung, unterlagen sie schließlich an gleicher Ort und Stelle vor ein paar Jahren dem FC DJK Weißenburg in der Relegation. Jetzt soll die Burgfarrnbacher „Schwabach-Bilanz“ wieder aufpoliert werden.

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